Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Juli 1944 das Schaudepot zum Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.

80 Jahre nach dem Aufstand gegen das Hitler-Regime und 100 Jahre nach Gründung des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold als mitgliederstärkste Organisation zur Verteidigung der Republik erinnerte der Bundespräsident im Bendler-Block des Bundesministeriums für Verteidigung in Berlin an den Widerstand des demokratischen Deutschlands gegen die Nazi-Diktatur.

An diesem historischen Ort der deutschen Freiheitsgeschichte befindet sich in den Räumen der dort ansässigen Gedenkstätte Deutscherer Widerstand eine weitere bedeutsame historische Einrichtung.

Das Schaudepot zum Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zeigt Dokumente, Bilder und Objekte aus der Zeit von 1924 bis 1933, die das politische Engagement und die Entwicklung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold vermitteln. In den Vitrinenschränken sind unter anderem schriftliche Dokumente, Broschüren, Mitgliedsausweise, historische Zeitungen, Fotos und Postkarten sowie diverse Vereinsabzeichen, Fahnen, Gläser oder Schallplatten zu sehen.

Der Verbands-Vorsitzende Dr. Fritz Felgentreu führte den Bundespräsidenten durch die Ausstellung und erläuterte das Konzept des Schaudepots:  Dort werden die Sammlungsstücke geordnet, inventarisiert, geschützt und für die weitere Bearbeitung zugänglich gemacht, dabei aber nicht in Archivräumen vor der Öffentlichkeit versteckt. Das Format Schaudepot folgt einer kategorischen Ordnung und keiner inhaltlichen und thematischen Erzählung. Analog zu einem Magazin sind die Dokumente, Bilder und Objekte unterschiedlichen Kategorien zugeordnet, nach denen sie im Schaudepot eingeräumt und gleichwertig präsentiert sind.

In einem anschließenden Austausch mit Mitgliedern des Geschäftsführenden Bundesvorstandes zeigte der Bundespräsident sich gut informiert, aber auch sehr interessiert, an der aktuellen Bildungs- und Erinnerungsarbeit des Verbandes.

Dr. Felgentreu wertete den Besuch unseres Staatsoberhauptes als besondere Wertschätzung:

„Der Austausch mit unserem Bundespräsidenten im 100. Jubiläumsjahr des Verbandes gibt uns Rückenwind in der heute wieder besonders nötigen Aufklärungsarbeit für eine starke und wehrhafte Demokratie.“

Das besondere Verhältnis des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zu unseren Staatsoberhäuptern hat eine lange Tradition, so gehörte unser erster Bundespräsident Theodor Heuss in der Weimarer Republik selbst dem Verband an – ebenso wie fünf amtierende Reichskanzler.