„Haltung zeigen und klare Signale für eine starke Demokratie setzten!“ So lautet der Kernsatz von Göttingens Polizeivizepräsident Matthias Schröder zur Ausstellungseröffnung im Historischem Rathaus Hildesheim am 25.03.2024.

Ein Bericht von Ralf Hermes, Sprecher Regionalgruppe Hannover

Rund 35 Menschen aus den unterschiedlichen Dienststellen der Polizeidirektion Göttingen, Vertreter der Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Hildesheim, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Gemeinden des Umlandes sowie weitere Führungspersönlichkeiten, u.a. aus der Justiz, waren trotz Ferienzeit erschienen, um sich über die Hintergründe der Ausstellung zum Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold persönlich vor Ort zu informieren.

Im Ratssaal der Stadt Hildesheim übernahm der Inspektionsleiter der Polizei Michael Weiner die Moderation. In seiner Begrüßungsrede stellte der Polizeivizepräsident Mathias Schröder klar: "Nichts ist selbstverständlich. Erst recht nicht die Demokratie. Sie ist ein kostbares Gut, auf das wir sorgsam achten müssen. Damals wie heute gibt es Gefahren für unsere Demokratie, Gefahren vor allem durch Menschen, die von innen und außen die freiheitlich demokratische Grundordnung in Frage stellen. Wie vor 100 Jahren sieht sich unsere Gesellschaft vielfältigen Angriffen ausgesetzt. Desinformation, Polarisierung, Populismus, Krisen – all das trägt auch heute wieder dazu bei, dass Menschen das Vertrauen in den Staat, seine Institutionen und die demokratisch legitimierten Vertreterinnen und Vertreter verlieren – das Fundament, auf dem unser Staat aufgebaut ist. Bröckelt dieses Fundament, öffnen sich Tür und Tor für Extremisten und Populisten. Als Teil des demokratischen Staates gibt uns die aktuelle Entwicklung und gerade das, was wir aus der Geschichte – wie der des Reichsbanners – gelernt haben, den klaren Auftrag, jetzt Haltung zu zeigen. Haltung zu zeigen, aber auch konkret Stellung zu beziehen, zu handeln und damit sicht- und wahrnehmbar zu sein."

In Vertretung für den Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer richtete anschließend Bürgermeister Dr. Ulrich Kumme das Wort an die Gäste:

"Es ist sehr wichtig gerade heute aufzuzeigen, dass die Errungenschaften einer freiheitlichen Demokratie nicht selbstverständlich sind.  Ich begrüße es ausdrücklich, dass die Ausstellung hier im Hildesheimer Rathaus gezeigt wird um zu verdeutlichen, dass Demokratie, Humanität, Menschenrechte beständig erkämpft, verteidigt und aufrechterhalten werden müssen. Demokratie und Toleranz sind die Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland. Wir leben hier in einer stabilen Demokratie und dürfen uns in unseren Grundrechten und unserer Freiheit sicher fühlen. Ein Teil dieser Garantie sind u.a. die vielen Uniformträger hier."

Anschließend führte Ralf Hermes, Regionalsprecher des Bund aktiver Demokraten e.V., dem heutigen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold die Anwesenden mit historischen Bildern und Beispieltexten aus der Zeit der Weimarer Republik in die Thematik der Ausstellung ein.  Er erinnerte auch an Aktivitäten des Reichsbanners in Hildesheim am Beispiel eines „Schufo“-Bildes von 1931 vor. Erinnert wurde auch an den Herausgeber des „Republikanischen Liederbuches“, den (un)vergessenen SPD Senator Heinrich Fahrenholz aus Hildesheim. 

Michael Weiner betonte in seinem Schlusswort, dass die Ausführungen sehr nachdenklich machten, beeindruckend, aber bedrückend zugleich sind. Drei Punkte sind ihm wichtig. Der Titel "Für Freiheit und Republik", das Motto #genauhinsehen und das Ziel "Gemeinsam für Demokratie in Niedersachsen" sollen klare Signale setzen, demokratiefeindliche Bewegungen entgegenzutreten.

Im Anschluss an die Einführung gab es die Möglichkeit zum zwanglosen Austausch und zur Besichtigung der Ausstellung.

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Weitere Meldungen:

Pressemitteilung der Polizeiinspektion Hildesheim
Homepagemeldung der Stadt Hildesheim
Pressemitteilung der Polizeiinspektion Hildesheim zur Ausstellungseröffnung